Ursprünglich wurde diese Kirche nur nach dem heiligen Bartholomäus benannt, da es auf der Höhe der Kreuzung von Sant’Antonio, gerade außerhalb der Stadtmauern, eine andere Kirche gab, die dem heiligen Petrus gewidmet war und die als Pfarrkirche diente.
Aufgrund einer starken Beschädigung der Kirche San Pietro wurde sie aufgegeben und ab der Mitte des 15. Jahrhunderts wurden die Pfarrkirch-Funktionen an die Kirche San Bartolomeo übertragen, die von da an dann auch San Pietro genannt wurde.
Ursprünglich hatte die Kirche einen rechteckigen Grundriss mit drei Schiffen; sie besaß einen Chor mit quadratischem Grundriss, von wo aus man auf den Kirchturm und in die Sakristei kam.
Das Vorfeld der Kirche wurde bisweilen als Friedhof benutzt und war von einer Mauer mit zwei Zugangstüren umgeben. Der starke Verfall der Struktur und die Notwendigkeit eines größeren Fassungsvermögens führten zur Entscheidung, das Bauwerk neu zu bauen. Das Projekt wurde im Jahr 1781 vom Grafen Traiano Roero dem Ingenieur Filippo Castelli di San Damiano anvertraut. 1825 ließ der Pfarrer Romero auf der Verlängerung der Sakristei ein kleines zusätzliches Schiff in Richtung Tal bauen, mit Säulen und Bögen, die noch heute den kleinen Zugangskreuzgang zum Pfarrhaus bilden, das sich in der Straße links von der Kirche befindet.
Kostbare Leinwandgemälde und antike Altarbilder schmücken die Wände der Kirche, vom Presbyterium bis zur Sakristei. Insbesondere im Presbyterium bemerkt man eine “Deposizione” von Gaudenzio Ferrari und in der Sakristei ein Gemälde von Moncalvo. Das Werk stammt aus dem Jahr 1585 und zeigt San Rocco und San Sebastiano zu den Füßen der Madonna, umgeben von kleinen Putten. Es wird erzählt, dass Anfang 1900, um auf den Gewölben irgendwelche Figuren zu repräsentieren, die Maler sich von real existierenden Personen inspirierten, die sie in Guarene gesehen hatten. Die Kirche war mit den Gärten der Burg durch einen bedeckten Gang verbunden, der die Straße überspannte, „voltone“ genannt; das ermöglichte den Grafen und ihren Gästen den Zugang zu ihrer privaten Tribüne in der Kirche.